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#3 IM SINNEGute Praxis
Wettbewerb Bitkom Smart School: Sichtbarkeit von Vorreiterschulen
Um Deutschlands Schulen auf dem Weg der digitalen Transformation zu unterstützen, hat der Bitkom e. V. eine Schulinitiative ins Leben gerufen, die von der Unterstützung eines breiten Bündnisses aus namhaften Unternehmen profitiert. Die besten Schulen zeichnet der Digitalverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche jedes Jahr als Smart Schools aus. Im Jahr 2023 geht der Wettbewerb, der von der Deutschen Telekom unterstützt wird, in die sechste Runde. 116 Schulen aus allen Teilen Deutschlands sind bereits dabei. Erstmals zeichnet der Bitkom auch fünf Schulen als Green Smart School aus.
Die Herausforderung
„Viele Schulen erfüllen die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler derzeit noch nicht. Umso wichtiger ist es, dass die Mittel aus dem Digitalpakt für Schulen jetzt schnell und zielgerichtet eingesetzt werden“, so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.
Das Ziel
Die Initiative ist speziell darauf ausgerichtet, die Digitalisierung und den Einsatz moderner Technologien in Schulen voranzutreiben. Kinder und Jugendliche sollen zu einem mündigen, kritischen, souveränen und kreativen Umgang mit digitalen Technologien befähigt werden. In den kommenden Jahren werden flächendeckend Smart Schools als Modellschulen sichtbar, von denen andere Schulen lernen können – auch, dass Digitalisierung ein wichtiger Hebel für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz sein kann.
Die Lösung
Smart Schools vereinen digitale Infrastrukturen mit digitalen Inhalten und Konzepten sowie entsprechend qualifizierten Lehrkräften. Auf diese Weise zeigen sie als Leuchtturmschulen mit bundesweiter Strahlkraft, wie man das Lernen und Lehren erfolgreich digitalisiert und was möglich ist, wenn Schulträger und Schulleitung, Schüler- und Elternschaft bei der Digitalisierung intensiv zusammenarbeiten.
Bitkom Smart School Delmenhorst
Das Gymnasium an der Willmsstraße wurde im November 2022 in den Kreis der „Smart Schools by Bitkom“ aufgenommen. Bereits im ersten Jahr der Mitgliedschaft wurden die Vorteile der Zusammenarbeit greifbar. Unter anderem bietet das Netzwerk der Smart Schools eine starke Vernetzung mit Digitalunternehmen, die in aller Regel selbst Bitkom-Mitglieder sind.
Klaas Wiggers: „Wir durften uns in den vergangenen Monaten wiederholt in einen spannenden Austausch mit der Deutschen Telekom begeben. Gemeinsam mit zwei Schülerinnen war ich beispielsweise als MINT-Koordinator des Willms-Gymnasiums an einem Workshop zur psychischen Resilienz der heutigen Schülergeneration beteiligt. Wir haben zusammen mit Bildungspraktikern, Psychologen, Start-ups und Vertretern der Wirtschaft an der Entwicklung der deutschsprachigen Version der FeeLee-App mitgearbeitet. Dass unsere Expertise und Perspektive so wertgeschätzt wurden, ist eine große Motivation für die Schülerinnen und für uns als Schule. Das bestärkt uns weiterzumachen mit unserem außerschulischen Engagement.“
Damit eine Kooperation zwischen Wirtschaft und Schule für beide Seiten inspirierend und ergebnisreich ist, braucht es eine wechselseitige Offenheit für Ideen aus dem jeweils anderen Ökosystem. Bereits bei der Verleihung der Smart School-Auszeichnung durch Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom, wurde deutlich, dass diese Offenheit in Begeisterung übergehen kann.
Das Gymnasium an der Willmsstraße engagiert sich seit Jahren dafür, das Thema Künstliche Intelligenz in der Schule voranzubringen. Seit gut zwei Jahren pflegt die Schule eine intensive Kooperation mit Fraunhofer IAIS – selbst Mitglied beim Bitkom. Im Verlauf der Kooperation ist es mit dem Konzept „AI4Schools“ gelungen, schulische Projekttage zum Thema KI zu entwickeln, für die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger die Schirmherrschaft übernahm.Klaas Wiggers: „Künstliche Intelligenz muss unserer Ansicht nach in den Schulen greifbar werden – als Unterrichtsthema, aber auch durch spezielle Unterrichtsräume. So wie es Fachräume für Physik, Musik oder Chemie gibt, die Schülerinnen und Schüler schon beim Betreten mit bestimmten Inhalten verbinden. So sollte es unserer Ansicht nach auch für KI sein. Darum wollen wir mit dem „AI Edu Space“ einen Raum schaffen, in dem nicht nur spielerisch mit zum Beispiel Künstlichen Neuronalen Netzen gearbeitet wird. Ethische Herausforderungen sollen ebenso thematisiert werden wie Themenkomplexe rund um Nachhaltigkeit und KI. Wir freuen uns, dass unter anderem auch die Deutsche Telekom dieses Pilotprojekt unterstützt und durch Expertise und Förderung überhaupt ermöglicht. Der offene Austausch ist mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Arbeit in der Schulleitung des Willms-Gymnasiums.“
Neben den Kooperationsmöglichkeiten zwischen Schule und Wirtschaft ermöglicht das Smart School-Netzwerk den Teilnehmenden auch, dass sich Schulen über Stadt-, Gemeinde- und auch Landesgrenzen hinweg untereinander vernetzen. So können Konzepte ausgetauscht, Veränderungsprozesse angestoßen und aus Fehlern anderer gelernt werden. Diesen Austausch empfingen die Smart Schools als intensiv, inspirierend und auch entlastend. Denn nicht jede Schule muss in jedes Thema Zeit und Arbeit investieren. Beispielsweise bei der Erstellung von innovativen Lehr- und Lernmaterialien. Wenn andere Schulen bereits Vorarbeit geleistet oder ein perfektes Ergebnis erzielt haben, können Dinge übernommen werden, die bereits an anderer Stelle funktionieren. Denn Transformationsprozesse starten häufig dezentral – Netzwerke wie das des Bitkom sorgen hier für Geschwindigkeit und Breitenwirkung.
Klaas Wiggers: „Schule und Wirtschaft vereint das Ziel, die Stärke des Standortes Deutschland zu sichern. Beide sollen den Mut zu Innovation und Veränderung unterstützen. Denn beide haben das Ziel gebildete, motivierte, engagierte und selbstbewusste junge Menschen heranzubilden, die unsere Schulen verlassen. Wir sind der Meinung, dass das Smart School-Netzwerk in vielfältiger Hinsicht dazu beiträgt, dieses Ziel zu erreichen.“Fotos: Ground Picture/Shutterstock.com, privat
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